Freitag, 11. Januar 2013

Ach du dicker Hund! - Auch Überfütterung ist Tierquälerei

Wir lieben unsere Haustiere. Und oft genug geht die Liebe durch den Magen - nämlich den des vierbeinigen Freundes. Der nimmt natürlich, was er kriegen kann und sorgt so lange für schlechte Zeiten vor, bis er kaum noch atmen kann.
Diese spezielle Form der Tierliebe wäre jetzt fast einem Augsburger Ehepaar zum Verhängnis geworden: Das Paar - 69 und 71 Jahre alt - hatte ihren Pekinesen so lange üppig gefüttert, bis er grauenhafte 19 kg wog. Hunde dieser Rasse kommen im Normalfall auf 6 Kilo. Eine tierliebende Nachbarin konnte das Leid schließlich nicht mehr länger mit ansehen und gab dem Amtstierarzt Bescheid. Dieser wies das Ehepaar freundlich auf den Mißstand hin und gab Tipps zur richtigen Fütterung, handelte sich aber nur die Bemerkung ein, er sei "ein Mensch ohne Herz". Als er nicht von seinem Bemühen um Belehrung abließ, drohten sie ihm damit, seine Praxis "abzufackeln".
Das reichte; das Amtsgericht Augsburg erließ Strafbefehle wegen Tierquälerei, Beleidigung und Bedrohung. Und prompt kamen die Einsprüche. Noch vor dem bereits anberaumten Hauptverhandlungstermin kam es aber zu einem Deal: Einstellung des Verfahrens gegen 80 Sozialstunden, § 153 a I Nr. 1 StPO.

Der Hund ist übrigens jetzt in Pflege. Erraten Sie, wo? Richtig - bei der tierliebenden Nachbarin. Hat 10 Kilo abgespeckt und kann wieder richtig durchschnaufen...

Warum mir das Thema am Herzen liegt? Der Grund ist dieser:

Carlo - der Kanzleihund

 Wir haben ihn als Welpen mit 15 Wochen bekommen - und wir haben widerstanden. Keine Chance für den Bettelkönig.  Auch wenn's schwerfiel. Er dankt es uns mit überschäumender Lebensfreude.

(C) Foto "Dicker Hund": Michel vom Berch  / pixelio.de
(C) Foto Carlo: Ich

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