Greg Smith, bis gestern noch "Goldman Sachs executive director and head of the firm’s United States
equity derivatives business in Europe, the Middle East and Africa" hat diesen Job heute spektakulär gekündigt, nämlich per Zeitungsartikel in der New-York Times! Und er erhebt schwere Vorwürfe gegen die Investment Bank:
Goldman Sachs sei nicht mehr die Firma, zu der er vor 12 Jahren von der Elite-Universität Stanford aus übergewechselt sei. Ziel der Firma sei es nicht mehr, dem Kunden zu dienen, sondern den Kunden abzuzocken.
Früher sei derjenige in eine Führungsposition eingerückt, der Ideen gehabt, mit gutem Beispiel vorangegangen sei und das Richtige getan habe. Heute werde derjenige protegiert, der die Kunden zu Geldanlagen verführe, die ihnen nichts bringen, von Goldman-Sachs aber dringend an den Mann gebracht werden müssten.
Nicht mehr der Kunde stehe im Mittelpunkt des Firmeninteresses sondern ausschließlich der eigene Profit.
Nach der derzeit geltenden Firmenphilosophie sei der Investmentbanke der beste, der seine Kunden am gründlichsten "abzocke" (to rip off). Bei firmeninternen Besprechungen führten diejenigen das größte Wort, die ihre Kunden als "Idioten" (muppets) bezeichnen. Bescheidenheit und Integrität seien auf dem besten Wege, sich komplett zu verabschieden. Derjenige werde am besten angesehen, der es schaffe, seinen Kunden möglichst unsinnige Anlagen anzudrehen, wenn dies nur dem Profit der Firma diene.
Mal ehrlich - so hatten wir uns das Zerrbild eines Investment-Bankers vorgestellt. Erstaunlich, dass ausgerechnet aus Insiderkreisen des Business heraus unser Vorurteil nun so eindrucksvoll bestätigt wird.
(C) Foto Rainer Sturm auf www.pixelio.de
Quelle: Tagesschau
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